Manfred Gerlach, |
Ohne Niederlage in der Endrunde (+ 9 / = 2 / - 0) und mit einem Vorsprung von 2 Punkten sicherte sich Fernschachfreund Manfred Gerlach vorzeitig den Titel 2. Deutscher Junioren-Fernschachmeister.
Manfred Gerlach, in Wedel geboren und zum
Zeitpunkt seines Erfolgs bei der 2. DJOFM Student der Soziologie an der
Universität Hamburg, erlernte das Schachspiel schon im Alter von 6 Jahren von
seinem Vater, ohne dass er jedoch zu dieser Zeit hierfür ein besonderes
Interesse entwickelte. Erst 10 Jahre später trat er dem Schachklub Uetersen bei
und wurde fast gleichzeitig auch Mitglied im BdF.
Er gewann schon bald
Turniere in der 1. Klasse, der Hauptturnierklasse und auch der Meisterklasse. In
allen Turnieren, die er bis dahin gewann, blieb er ohne Niederlage.
Im Nahschach war er 1974 Vize-Jugendmeister von Schleswig-Holstein, 1976-78 Klubmeister des MTV Barmstedt, dem er von 1975 bis 1979 angehörte, 1977 war er Stadtmeister von Barmstedt und 1977 Vize-Landesmeister von Schleswig-Holstein.
Als er im Rahmen der Vorbereitung seiner
Vorstellung als neuer Junioren-Fernschachmeister zu seiner Meinung über
Fernschach gefragt wurde, beschrieb er eine ambivalente Einstellung: "Meine
schachliche Entwicklung und mein Schachverständnis sind durch mein frühes
Fernschachspielen sehr beeinflusst worden. Ich habe durch Fernschach viel
gelernt, vor allem präzise und genau zu spielen. Fernschach zwingt in jeder
Phase der Partie zu einer Auseinandersetzung und zu intensiver Analyse der
jeweiligen Stellung, denn bereits kleinste Fehler sind im Gegensatz zum
Nahschach oft partieentscheidend. Man lernt dadurch, der Oberflächlichkeit zu
entkommen. Zum anderen erfordert Fernschach sehr viel Geduld, Ausdauer und
Selbstdisziplin über einen langen Zeitraum hinweg, was ich für ziemlich
aufreibend halte. Zudem bekommen die Partien, auch durch die wachsende
Theorieflut, einen mehr und mehr ´wissenschaftlichen´ Charkter. Für spontane
´romantische´ Ideen bleibt wenig Raum."
Seine Vorstellung erfolgte in FERNSCHACH 11/1982, S. 297 ff.