L. Schindler

Leo Schindler,
2. Deutscher Jugend-Fernschachmeister 1951 - 1954

Nach hartem Wettstreit in der Endrunde, punktgleich mit dem Zweitplatzierten, aber mit deutlich besserer Wertungszahl nach Sonneborn/Berger sicherte sich Fernschachfreund Leo Schindler den Titel 2. Deutscher Jugend-Fernschachmeister.

Leo Schindler wollte zunächst vom Schachspiel nichts wissen. Er schrieb damals: "Als ich 12 Jahre alt war, wollte mir ein Freund das Schachspiel beibringen, doch ich zeigte damals keinerlei Interesse für diesen ´langweiligen Kram´. Drei Jahre später sah ich bei Bekannten einer Schachpartie zu und war völlig begeistert. Nach weiteren zwei Jahren hatte ich in den in der Nähe meines Dörfchens Lastrau gelegenen kleineren Orten Rochlitz und Colditz kaum mehr einen gleichwertigen Gegner, und so reifte in mir der Entschluss, Fernschach zu spielen, um meine Kenntnisse zu verbessern. Zunächst nahm ich an einem Turnier der 1. Klasse teil, in dem ich mit 11 Punkten aus 12 Partien (2 Remis) siegte, und schließlich an der 2. Deutschen Jugend-Fernschachmeisterschaft, für deren Endrunde ich mich lediglich durch einen zweiten Platz in der Vorgruppe qualifizierte. Dieser zweite Platz war mir ganz angenehm, denn so startete ich gewissermaßen als Außenseiter."

Im Nahschach beteiligte sich Leo Schindler mit gutem Erfolg an einigen Jugendturnieren in Sachsen. Seine Meinung über Fernschach, in dem er anfangs nur eine gute Gelegenheit zur Steigerung der Spielstärke sah, änderte sich in der Folge. Er schrieb: "Nach und nach habe ich das Fernschach als selbständige Sportart schätzen gelernt, und heute kann ich sagen, dass meine ganze Liebe dem Fernschachspiel gehört! In einem Satz zusammengefasst: einem richtigen Schachspieler kann eine gute Nahschachpartie stundenlang Freude bereiten, an einer Fernpartie aber freut man sich monatelang!"

Als neuer Meister vorgestellt wurde Fernschachfreund Leo Schindler in FERNSCHACH 1954, S. 208 ff. Aus diesem Spielerporträt entstammen wesentliche der oben stehenden Passagen.


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